Planung 2012 und Realisierung 2013

Der Entwurf für den Garten in Hernals zoniert die gesamte Gartenanlage in die Bereiche ‚Vorgarten’ und in den hinteren Garten, dem ‚Hausgarten’.

Die zwei geplanten Bereiche unterscheiden sich durch ihre Raumcharaktere. Diese werden durch die ausgewählte Pflanzen und Materialien, ausgebildet und gestaltet.

Der Vorgarten und der Hausgarten werden über den Durchgang entlang der westlichen Gebäudekante verbunden. Im Osten ergibt sich mit dem Carport eine geschlossene Bauweise und der Hausgarten ist über die Garage bzw. über das Lager zu erreichen.
 
Der Vorgarten dient als Eingangsbereich und verbindet das Gebäude mit der Straße. Er hat vor allem Zugangsfunktion und ist ein repräsentativer Ort, da hier die Kommunikation mit ‚Außen’ stattfindet. Der Vorgarten präsentiert sich als Splittfläche mit Inseln aus Blüten-stauden. Der hellgraue Splitt bietet einen pflegeleichten Untergrund, der sowohl begangen als auch befahren werden kann. Zur Zonierung und Gliederung der längs gezogenen Fläche werden mit Blütenstauden Inselgruppen gepflanzt. Die geplanten Solidärstauden bieten immer wieder Blickfänge und sichern die Böschungen welche durch die Niveausprünge entstanden sind. Ein Solitärbaum gibt zusätzliche Struktur und zeigt die ersten Blüten im Frühjahr.
Die Eingangstreppe wird mit Lärchenbrettern verkleidet. Von dort führt der Weg im Splitt an der westlichen Hausfassade vorbei. Die Niveauunterschiede werden mit Lärchenbrettern befestigt und wiederholen sich im Eingangsbereich zum hinteren Garten.
Durch den Niveauunterschied und ein angedeutetes Pflanzentor, öffnet sich auf der Treppe der Blick, zum hinteren Hausgarten und ein neuer Raumcharakter wird sichtbar. 

Der hintere Bereich ist als Hausgarten gedacht, der durch Rasenfläche, Wasserfläche und Holzterrasse einen offenen, sonnigen Charakter hat. Er lädt zur Erholung und freien Bewegung ein. Um einen gemütlichen und heimeligen Ort zu schaffen werden die Grenzen stark ausgeprägt und eine runde Formsprache gewählt. Ein Band aus Vegetation zieht sich entlang der Grundstücksgrenze und schafft weiche Formen, Nischen und optische Tiefe. Ein Kirschenbaum und eine Pergola sind der Hecke vorgelagert und bilden schattigere Orte zur Aneignung. Blüten- und Wildstrauchhecke setzen sich aus Nutzpflanzen, heimischen Gehölzen und Ziersträuchern zusammen. Sie locken wichtige Bestäuberinsekten für den Gemüsegarten an und sind durch ihre Artenvielfalt eine ökologisch intaktes Landschaftselement.
Die Böschung, als Verlängerung zum Carport, wird mit einer Hochbeetkonstruktion gesichert. Zwei Hochbeete verlaufen entlang der Mauer und Holztreppen ermöglichen den Zugang zur Pflege der geplanten Vegetation, die sich aus Küchenkräuter, Beerensträucher und Gemüsepflanzen zusammensetzt.